Dietmar Dath:
Waffenwetter
Suhrkamp-Verlag
2007


Impressum
   
Das Buch erzählt eine schlimme Geschichte, die in allen Punkten stimmt.
   
   
Die neunzehnjährige Abiturientin Claudia Starik ist so allseitig hochbegabt und so furchtbar wütend, daß sie beides vor ihren Eltern und Lehrern verbergen muß, um nicht zwangsweise totgefördert oder ruhiggestellt zu werden.
     

Sie liebt andauernd die falschen Männer und hilft gern allen, die es nicht verdienen, wird aber immer wieder in letzter Minute von ihrem Großvater Konstantin vor den grauenhaften Folgen ihrer menschenfreundlichen Entschlüsse gerettet. Konstantin ist Kommunist und konnte in jüngeren Jahren lustigerweise trotzdem sehr viel Geld als größerer Kleinunternehmer verdienen, weil er seiner Kundschaft Dinge verkauft hat, die tatsächlich gebraucht wurden. Menschen wie ihn gab es seinerzeit im Westen öfter, als man meint; sie haben, wo das möglich war, für staatszerstörende Zwecke gespendet und ansonsten keiner Fliege ein Bein ausgerissen. Mit dem Zusammenbruch des Ostblocks änderte sich für sie alles; Konstantin Starik wurde, weil Marx seitdem plötzlich überall auf der Welt in fast allem vollkommen recht hat, zum Ausgleich ein bißchen wahnsinnig.
  HAARP Die Enkelin kann sich in diesen Zustand leicht einfühlen; deswegen fahren die beiden zusammen nach Alaska, um dort ein riesiges quasimilitärisches Forschungsprojekt der Vereinigten Staaten von Amerika auszuspionieren und zu sabotieren. Der Großvater denkt sich das als Abiturgeschenk, Claudia nimmt es als Gelegenheit zur Flucht wahr; wovor, weiß sie nicht genau (eventuell vor einem Verbrechen, das sie begangen hat, und dann natürlich auch vor der Strafe dafür). Was den beiden in Alaska passiert, ist strittig – Erstens zwischen Claudia einerseits und Konstantin andererseits, zweitens zwischen Claudia und Konstantin einerseits, den Menschen, die „Waffenwetter“ gelesen haben, andererseits und drittens zwischen Claudia einerseits und ihr selbst andererseits beziehungsweise Claudia einerseits und ihren beiden Schwestern andererseits, sofern es letztere überhaupt wirklich gibt.    
Was immer den Leuten, von denen der Roman erzählt, da genau in der Nähe des magnetischen Erdnordpols geschieht, hat jedenfalls leider etwas mit dem Tod und zum Glück außerdem mit Erkenntnis zu tun.  
 
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